Kindling Cracker 2

Posted on Sa 21 Mai 2022 in DIY & Workshop

Letztes Jahr hatte ich einen Kindling Cracker gebaut – mein erstes Schweißprojekt. Und ich war mächtig stolz auf das Ergebnis. Im Grunde bin ich das immer noch, aber einen Fehler hatte ich gemacht: Die selbst geschliffene Klinge hatte einen zu stumpfen Winkel, so dass das Spalten manchmal etwas schwergängig war. Also musste ich nochmal mit dem Geradschleifer dran, um das zu korrigieren. Eine ideale Klinge für den Zweck ist insgesamt schlank und direkt an der Schneide ballig geschliffen, damit sie nicht beim ersten Spalten stumpf wird, oder ausbricht und dennoch gut ins Holz eindringen kann. Damit die Klinge aber nicht nur gut eindringt, sondern auch gut spaltet, muss sie sich nach dem schlanken Abschnitt dann ggf. etwas verbreitern. Das kann man an jeder Axt sehen. So in etwa schaut das im Profil aus:

A: Meine ursprüngliche Klinge
B: Axt

Es war durchaus mühsam, meine alte Klinge etwas näher an die optimale Form zu bringen. V.a. weil der Kindling Cracker ja schon komplett zusammengebaut war und man nur schlecht an die Kante kommt.

Auf ein Neues!

Wie es der Zufall so will, hat ein guter Freund sich kürzlich einen schönen Ofen zugelegt und erfreut sich am Feuer. Und er hat gerade Geburtstag. Also ist klar, was nun getan werden muss: Ein neuer Kindling Cracker muss her! Die Grundkonstruktion behalten wir im Wesentlichen bei, aber diesmal starten wir mit einer kleinen Axt als Klinge.

Also habe ich erstmal ein Beil besorgt:

Zugegebenermaßen musste ich die Klinge ordentlich mit Winkelschleifer und Fächerscheibe nachformen, weil die Schneide nicht gut geschliffen war. Danach habe ich dann mit dem Trennschleifer ungefähr entlang der roten Line abgeschnitten und das Klingenstück auf eine 10mm Stahlplatte geschweißt, damit die Klinge einen Fuß bekommt. Und das ganze dann auf eine 20x20cm Grundplatte. Fertig ist die Klinge:

Um die Spaltwirkung zu erhöhen habe ich dann noch zwei hübsche kleine Keile aus einer Stahlplatte geschnitten und je einen schräg auf jede Seite der flachen Klinge geschweißt.

Der "Axtstummel" sieht irgendwie putzig aus und ich überlege schon, ob man daraus noch irgendwas basteln kann...

Wie schon beim letzten mal habe ich dann den Käfig aus 20mm Vierkantstahl geschweißt:

Noch schnell den selbigen auf die Grundplatte schweißen und die Konstruktion ist fertig:

Noch einmal mit dem Winkelschleifer drüber, damit alles schön glatt ist, Schmiedelack drauf und schon habe ich ein Geburtstagsgeschenk:

Das hat wieder Spaß gemacht und ging schon etwas schneller, als beim letzten mal. Nicht zuletzt, weil ich diesmal das MIG-Schweißgerät genommen habe und das sehr viel einfacher ist. Auch gab es diesmal nicht so viel Pfusch weg zu schleifen – d.h. ich mache Fortschritte ;-)

Allerdings habe ich im Laufe des Projekts auch empirisch nachgewiesen, dass man beim Trennschleifen keine normale Werkstattjacke mit hohem Synthetik-Anteil tragen sollte: