Werkstattlampen

Posted on Do 23 Juli 2020 in DIY & Workshop

Ich liebe meine Werkstatt! Aber sie hat ein paar Schwachstellen. Eine davon ist die Beleuchtung: Momentan sind da ein paar Halogenstrahler verbaut, die ein nicht sehr heimeliges Licht mit harten Schatten verbreiten und davon zu wenig. Ohnehin muss die Elektrik mal deutlich überarbeitet werden, weil viel zu wenig Steckdosen vorhanden sind und an unpraktischen Stellen. Kurz – ich plane eine komplette Überarbeitung und heute sind die Lampen dran.

Geeignete Leuchten

Zuerst dachte ich an so normale Wannenleuchten – heute eher mit LED, als Leuchtstoffröhren. Die sind bezahlbar und man kann viel Licht damit machen. Sie haben nur einen Nachteil: sie sind potthässlich! Und da es hier schließlich um meine Männerhöhle geht und nicht um so nebensächliche Räume, wie das Wohnzimmer muss da was attraktiveres her.

Es gibt ganz tolle Industriependelleuchten – die sind einer Werkstatt würdig und vor allem gebrauchte Exemplare haben einen gewissen Charme. Aber die Dinger werden in Gold aufgewogen und richten sich offenkundig an den Großstadthippster, der einen Industrie-Look liebt ohne sich seine zarten Hände beschmutzen zu müssen, weil sonst die eierschalfarbene Kochschürze aus Bioleinen von fair unterdrückten Bauern in der Südostmongolei einen Fleck bekäme.

Eigenbau!

Da erwacht natürlich die Maker-Ehre – Selbstbau ist angesagt. Zunächst dachte ich daran, Eisenerz zu schmelzen, Blech zu schmieden und in Form zu dengeln bevor ich den Kupferdraht ziehe, aber dann hat die Vernunft eingesetzt und ich fing an, nach geeignetem Baumaterial zu suchen, das bezahlbar und schon einigermaßen lampenförmig ist.

Und ich bin fündig geworden. Beim Schweden um die Ecke: BLANDA BLANK Servierschüssel, Edelstahl 36 cm. 9.99€ minus Corona-Rabatt. Die sieht toll aus und wollte noch nie mit Salat gefüllt werden – die Form schreit nach Leuchtmitteln statt Grünzeug. Sie ist leicht aber stabil und sollte einen hervorragenden Lampenschirm abgeben.

Aber wie kommt da Licht rein? Zunächst habe ich die Installationsabteilung im Baumarkt unsicher gemacht und mir Doppelnippel, Reduzierstücke und andere wundersame Gegenstände angeschaut. Da hätte ich dann eine simple Glühbirnenfassung reingeklebt und das Ganze dann mit einer dünnen Kette aufgehängt. Aber Lampenfassungen für E27 Sockel sind so um die 45mm dick und da braucht es dann 1 1/2" Fittings. Und die sind klobig, teuer und nicht im Baumarkt vorrätig. Also Plan-B. Vom Schweden: HEMMA Lampenaufhängung, schwarz mit 1.8m Kabel. Für grade mal 2.99 minus Corona-Rabatt.

Sehr gut – zunächst also mal eine 40mm Lochsäge rausholen und ein schönes zentrales Loch in den Boden der Schüssel machen. Dazu aber nicht diese billigen Lochsägen nehmen bei denen man ein Sägeblatt aus Federstahl in so eine Halterung reinpfriemelt, sondern eins mit Hartmetallzähnen, sonst hat man nicht lange Spaß an der Lochsäge...

Dann eigentlich nur noch die Fassung montieren und fertig. Als Leuchtmittel bevorzuge ich LED-Filamentbirnen. Die sind energiesparend und sehen auch in einer "vintage Industrieleuchte" nicht so fehlplatziert aus, wie Energiesparlampen. Ich hab welche mit 11W genommen – die machen gute 1400 Lumen.

Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen:

Zugegebenermaßen hätte es auch noch die SKURUP Hängeleuchte für knapp 20€ gegeben, aber so ist das viel stilvoller und ein bisschen selbstgemachter. Von den gesparten 7 Euro pro Lampe ganz zu schweigen!

Ich hab gleich einen ganzen Schwung davon gebaut:

Jetzt muss ich nur noch die Elektrik verkabeln...