Whisky im Käfig

Posted on So 19 Dezember 2021 in DIY & Workshop

Wie jedes Jahr kommt Weihnachten wieder sehr überraschend. Und so ist es höchste Zeit, sich Gedanken über Geschenke zu machen. Das ist nicht immer leicht, denn manche Leute haben einfach schon alles, andere haben keine Hobbies oder Leidenschaften und wieder andere kaufen sich alles, was ihr Herz begehrt umgehend. Und so ist eine eigene Branche entstanden: Geschenkartikel. Also Dinge die man sich selbst im Leben nicht kaufen würde und deren einziger Zweck darin besteht verschenkt zu werden. Die Beschenkten müssen sich dann artig bedanken und Freude heucheln, bevor sie die fragwürdige Gabe weiter verschenken oder diskret entsorgen.

Aber zum Glück gibt es auch Leute, zu denen einem sofort etwas einfällt, worüber sie sich freuen würden. So kenne ich z.B. ein paar Menschen, die meine Leidenschaft für Whisky teilen. Und so habe ich ein paar hoffentlich geschmacklich erhebende Flaschen besorgt und hoffe insgeheim später zu einem Probeschlückchen eingeladen zu werden.

Bleibt noch die Aufgabe, das Geschenk würdig zu verpacken. Normalerweise würde man nun zu einer Pappröhre mit Sternen greifen, eine weihnachtsmanngeschmückte länglich-hohe Geschenktüte verwenden, oder die Flaschen in tannenbaumschwangeres Geschenkpapier hüllen. Aber das ist mir zu langweilig. Ich finde man muss sich seine Geschenke schon auch verdienen. Außerdem futtert man sich über die Feiertage ja gewöhnlich auch etwas Festtagsspeck an und da kann ein bisschen körperliche Betätigung nicht schaden. Und so habe ich beschlossen, die Flaschen in einen maßgefertigten Stahlkäfig einzuschweißen. So kommen die Kinder nicht an den Alkohol und der Beschenkte kann sich mit der Metallsäge ein wenig abarbeiten, so dass die Gans nicht so ansetzt.

Also in die Werkstatt und ein bisschen Material mit dem Trennschleifer zurechtschneiden, Schweißgerät anwerfen und einen hübschen Flaschenkäfig zusammenbraten: Erstmal je zwei 5mm Stahlplatte von 10x10cm zuschneiden. Dann vier Rundstäbe (14mm) von je 27cm abschneiden. Nun die Stäbe auf die Grundplatte schweißen, etwas abkühlen lassen, Flasche hineingeben und zuletzt den Deckel drauf und festschweißen.

Das hat Spaß gemacht und ich finde das Ergebnis sieht ganz gut aus, auch wenn ich immer noch kein Schweißmeister bin.

Das Ganze wird dann noch in einer Schachtel verpackt, bekommt nun doch das obligatorische Geschenkpapier und außen klebe ich noch ein Metallsägeblatt drauf, falls der Beschenkte keine Metallsäge besitzen sollte:

Also wenn das keine Weihnachtsstimmung auslöst, dann weiß ich auch nicht.

Update

Und weil Geschenke auspacken immer Freude macht, habe ich von einem der Beschenkten auch ein paar Unboxing-Photos bekommen.

Kandidat 1 hat sich für rohe Gewalt entscheiden:

Wohingegen Kandidat 2 den Geduldsspielansatz wählte: