Multimeter post-Halloween Schreck

Posted on Sat 02 November 2024 in Computer & Electronics

Jeder der auch nur im entferntestes mit Elektronik oder Mikrocontrollern rumspielt, verwendet immer wieder ein Multimeter um mal schnell Spannung, Strom, Widerstand oder auch einfach nur Durchgang zu messen. Das Multimeter ist einfach das wichtigste Instrument eines jeden Elektronikbastlers.

Laut Wikipedia leitet sich das Wort Multimeter von lat. multus „viel“ sowie altgriechisch μέτρον métron „Werkzeug zum Messen“ ab.

Viele Leute interpretieren das als "Messwerkzeug mit dem man vieles messen kann". Wobei es eigentlich nur Spannungen messen kann – fast der ganze Rest wird dann über das Ohm'sche Gesetz berechnet und/oder über eine zusätzliche Zeitmessung.

Und überhaupt weiß ohnehin jeder, dass in Wahrheit gemeint ist, dass man im Laufe der Jahre sehr viele Messgeräte anhäuft (multi metros = viele Messgeräte): billige und teure, große und kleine, Hand- oder Tisch-Geräte, gelbe, rote oder blaue, mit und ohne Computerschnittstelle, TRMS oder mittelnd, etc.

Und auch ich habe jede Menge davon. Einige habe ich im Laufe der Jahre wieder verschenkt: Z.B. mein Uni-T UT-61E, das Uni-T UT-8803E, ein Extech EX430, das Voltcraft M-3850 (mein erstes Digitalmultimeter), oder mein allererstes analoges Multimeter. Aber keine Sorge, es sind noch genügend viele übrig ;-) Z.B.:

  • AEG analog Messgerät
  • Benning MM P3
  • Brymen 789
  • Brymen 869s
  • Fluke 179
  • Fluke 17b
  • Fluke 87V
  • Keithley DMM6500
  • Siglent SDM3065X
  • Uni-T UT216C

Braucht man so viele? Nein, natürlich nicht. Zwei oder drei sind eigentlich völlig ausreichend und auch mit einem einzigen kommt man recht weit. Aber ich liebe die Dinger und jedes hat so seine Stärken und Schwächen und so verwende ich Sie je nach Fragestellung, Präferenz und Mondphase.

Aaaaahhhrggg!

Und so begab es sich, dass ich einen kürzlich aus dem fernen Orient eingetroffenen Encoder ausprobieren wollte und schnell zwei Pull-Up Widerstände prüfen musste, bevor ich sie ins Breadboard stecke. Meine Wahl fiel auf das Siglent SDM3065X. Schnell in den Widerstandsmodus schalten, Messspitzen an den Widerstand und – nix! Hä? Nochmal probieren. Mal testweise eine Spannung messen – auch nix. Was ist da los? Messleitungen prüfen. Die sind ok. Hm...

Nach viel Hin und Her habe ich den Selbsttest gestartet und, oh Schreck:

Nicht nur weisen die Spalten der Tabelle ein ästhetisch inakzeptabeles Alignment auf, nein – das Ding ist im Eimer!!! Das gibt's doch nicht. Es ist vielleicht 1 1/2 Jahre alt und ich war immer sehr sorgsam bei meinen Messungen und habe ihm nichts besonderes zugemutet. Tot – einfach so!?!

Also habe ich gleich den Händler kontaktiert, von dem ich es gekauft hatte. Aber es ist Wochenende und so werde ich wohl erst am Montag was hören. Immerhin steht auf der Siglent-EU Seite was von 3 Jahren Garantie. Also bin ich optimistisch. Wäre auch sehr schade, denn ich mag dieses Multimeter sehr.

Update 2024-11-26

Alles wieder gut. Siglent hat das Gerät zur Garantiereparatur angenommen und heute habe ich es wiederbekommen nd erwartungsgemäß geht nun alles wieder. Leider hatte ich meine Seriennummer nicht notiert, so kann ich nicht prüfen, ob sie sich geändert hat. Aber ich glaube das komplette Board oder Gerät wurde getauscht, denn es meldet nun es sei erst dreimal gestartet worden. Aber Ende gut, alles gut.