FG-200 Funktionsgenerator auf USB-C umrüsten
Posted on Sa 30 November 2024 in Computer & Electronics
Manchmal muss man bei Reparaturen und Experimenten ein Test-Signal generieren – z.B. um das Verhalten einer Schaltung bei verschiedenen Frequenzen oder Signalformen zu prüfen. Dazu habe ich einen Juntec PSG-9080 Funktionsgenerator. Der ist wohl nicht die Krone der Messtechnik, hat aber für meine bisherigen Bedürfnisse völlig ausgereicht.
Kürzlich habe ich mir zudem einen FG-200 Funktionsgenerator zugelegt. Nicht weil der besser wäre – ganz im Gegenteil! Ich wollte den haben, weil er etwa so groß ist wie eine Zigarettenschachtel und somit optimal, wenn man mal unterwegs oder im Repair-Cafe ein Signal braucht und es nicht so auf Perfektion ankommt. Z.B. ein einfaches Tonsignal.
Ich hab ihn noch nicht oft benutzt und muss mich erstmal ein bisschen in das Gerät einarbeiten, aber bisher erschien er mir für den geplanten Zweck tauglich. Aber es gibt jetzt schon eine Sache, die ich lästig finde: Das Ding hat zur Stromversorgung eine Tonnenbuchse und kam mit einem USB-Kabel mit dem passenden Stecker.
Das verliere ich bestimmt und überhaupt hat sich die Welt doch schon lange auf USB zur Stromversorgung solcher Kleingeräte geeinigt. Warum also keine USB-C Buchse? Da ich den Hersteller nicht persönlich kennengelernt habe, werde ich wohl keine Antwort auf meine Frage bekommen, aber umrüsten kann ich ihn!
Auf geht's
Die Originalbuchse ist denkbar simpel und schnell ausgelötet. Als Ersatz habe ich so eine USB-C Buchse mit Kabeln vorgesehen:
Also Leitungen kürzen und abisolieren, leicht verzinnen und anstelle der ursprünglichen Buchse einlöten und mit Laubsäge und Nadelfeile das Loch für die Buche passend vergrößern. Die neue USB-C Buchse musste ich noch ein bisschen zurecht schnitzen, damit das Gehäuse nach der Operation vernünftig zugeht, aber das war kein Problem.
Ich finde das Ergebnis sieht professionell aus:
Und funktioniert sogar:
Manöverkritik
Das war einfach und nützlich. Einen Wermutstropfen gibt es aber: Die Buchse die
ich zur Hand hatte besitzt nur zwei Kabel – für +5V und Masse. Mit
traditionellen USB-A auf USB-C Kabeln funktioniert das wunderbar. USB-C auf
USB-C Kabel hingegen gehen nicht, denn der Standard fordert, dass das Gerät die
Pins CC1
und CC2
über je einen 5.1kΩ Widerstand auf Masse zieht und so
signalisiert, dass es gerne 5V hätte. Streng genommen signalisiert das wohl
auch, dass man bis zu 3A will, was natürlich nicht jedes Netzteil liefern kann.
Aber das würde nicht stören, denn das schöpfen wir eh nicht aus. Details findet
Ihr in diesem
Post
im Digikey Forum.
Aber ich hatte keine passende Buchse da und für den Moment habe ich auch genug USB-A auf C Kabel und Ladegeräte griffbereit. Vielleicht rüste ich das aber später irgendwann mal nach...