Neues von Kunibald

Posted on Sa 23 September 2023 in Computer & Electronics

Wir haben ein Gästebett, das wir gerne verkaufen wollen, weil es das ungewöhnliche Format von 120x200cm hat. Luxuriös für einen Gast. Aber wenn es ein Gästepaar ist, muss selbiges schon noch sehr frisch verliebt sein, um das Format gut zu finden. Also wird es durch ein richtiges Doppelbett ersetzt.

Also frisch ans Werk: ein paar Photos machen und eine Anzeige auf kleinanzeigen.de schalten. Und siehe da – kaum war die Anzeige veröffentlicht, meldete sich auch schon eine Interessentin:

From: "Annie W. über Kleinanzeigen"

Ein Interessent hat eine Anfrage zu Ihrer Anzeige gesendet: 2753420432:

Hallo, mein Mann und ich würden gerne morgen kaufn, ist es möglich? Kann ich bitte Ihre Mobil Numr. haben, mein Mann wird Sie zurückrufen, um Details und Zeit zu besprechen. MfG.

Läuft! Klar kann sie meine Nummer haben.

Und weil sie sich mein Schnäppchen nicht entgehen lassen will, kommt auch nach wenigen Minuten die Antwort:

Ich habe soeben für Ihr Angebot gezahlt. Haben Sie schon eine Bestätigung von Ebay erhalten? Kannst du mir bitte deine Adresse und Zeit zum Vorfahren nennen. LG.

Hm – das finde ich nun sehr merkwürdig! Ich kann mich nicht erinnern, bei kleinanzeigen.de meine Kontonummer oder Zahlungsmöglichkeiten hinterlegt zu haben. Wozu auch. Bei Selbstabholung ist für beide Seiten das beste, vor Ort die Ware zu besichtigen und dann auf die Hand zu bezahlen. Mal in den Account schauen. Genau: da ist nichts hinterlegt und meine Anzeige weist auch keinen "Direkt kaufen" Button auf.

Dafür habe ich eine SMS auf meinem Handy:

Wenn das kein Fall für Kunibald ist!

Aber was ist das überhaupt für eine komische Meldung unter der Nachricht? Mal sehen:

Schade – eine Handynummer wäre eine schöne Sache gewesen. Das hätte den weiteren Verlauf deutlich unterhaltsamer gestalten können. Aber leider ...

Damit ist die Sache klar – ein Phishing Versuch oder sowas. Also erstmal den entsprechenden User-Account bei kleinanzeigen.de melden und sich dann wieder dem Vergnügen zuwenden.

Wunder des Phishphangs

Als nächstes wollen wir mal den Link öffnen. Aber nicht ohne ein paar Sicherheitsmaßnahmen. Also eine isolierte virtuelle LINUX-Maschine hochfahren und darin den Link klicken.

Die Phishing Seite ist erschreckend gut gemacht:

Die Datenprüfung schlägt nach Ewigkeiten letztlich fehl. Schade – ich hatte gehofft, eine Chance zu kriegen vielleicht noch irgendwas hochzuladen – Perso, Führerschein oder eine ZIP-Bombe vielleicht.

Fazit

Augen auf beim Bettenkauf – und auch beim Verkauf. So unterhaltsam wie erhofft lief es diesmal nicht, aber ich wollte es dennoch posten – als Warnung für alle, die diesen Trick noch nicht kennen.